Aber nicht nur Menschen können verschwinden sondern auch Tiere und für einen Tierhalter ist es ein Horror-Szenario, wenn das geliebte Haustier wegläuft oder weggelockt wurde. Immer wieder sieht man flehentliche Aufrufe an Häuserwänden, Zäunen, Park-und Waldbäumen, wenn zum Beispiel der geliebte Hund oder die Hauskatze plötzlich verschwunden ist und schmerzlich vermisst wird. Was viele Menschen aber nicht wissen: In bestimmten Fällen können speziell ausgebildete Suchhunde für Tiere, die sogenannten „Pettrailer“ bei der Tiersuche helfen. Meistens suchen sie entlaufene Hunde und Katzen, aber auch andere Haustiere wie zum Beispiel Pferde, Kühe, Ziegen Schafe etc.
Das Aufspüren vermisster Tiere erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie das Aufspüren von Menschen. Warmblütige Tiere haben genau wie die Menschen einen eigenen unverwechselbaren Geruch und ein ausgebildeter Suchhund, ganz gleich ob Mantrailer oder Pettrailer, kann diese Geruchsspur lesen und ihr folgen. Dazu ist es natürlich notwendig, dem Suchhund eine Geruchsprobe der gesuchten Person oder des gesuchten Tieres geben zu können. Ist es bei Menschen meistens ein getragenes Kleidungsstück, sind es bei Hund und Katze das Halsband, die Decke, das Körbchen oder ein viel benutztes Spielzeug, bei Pferden das Zaumzeug, bei Kühen und Ziegen Stroh vom Liegeplatz im Stall.
Außer dem Referenzgeruch brauchen Suchhunde außerdem die Stelle, von der aus Mensch oder Tier verschwunden ist, sozusagen die Startlinie, um einer Spur erfolgreich folgen zu können. Solange sich der Mensch oder das Tier auf den eigenen Beinen fortbewegt (also nicht in einem Fahrzeug weggebracht wurde) können Suchhunde unter günstigen Bedingungen ihrer Spur folgen.
Die Tiersuche mit einem Hund macht in erster Linie dann Sinn, wenn Tiere in unübersichtlichem Gelände verschwinden, weil sie sich vor irgend etwas erschrecken, einen Unfall erleiden, angeschossen werden oder ihrem Jagdtrieb folgen und einer möglichen Beute nachsetzen. Aber genau hier liegt auch die Schwierigkeit beim Pettrailing. Sehr ängstliche und traumatisierte Tiere können durch den Suchhund noch weiter weg getrieben werden oder sich dann in besonders undurchsichtiges Gelände flüchten. Deshalb müssen zur Tiersuche eingesetzte Hunde ganz besondere Eigenschaften besitzen und auch speziell ausgebildet werden, um erfolgreich eingesetzt werden zu können.
Genauso wichtig ist es auch, den Tiersuchhund möglichst zeitnah einzusetzen, wenn ein Tier vermisst wird, damit die Spur möglichst noch frisch ist. Das Suchen entlaufener Tiere mit Suchhunden in reinen Wohngebieten und innerstädtischen Bereichen ist häufig nicht von Erfolg gekrönt, weil sich dort zum Beispiel viele Spuren überlagern und zum anderen private Grundstücke, Zäune und Mauern der Suche häufig unüberwindliche Grenzen setzen. Pettrailing in Waldgebieten oder im freien Feld ist im Gegensatz dazu sehr erfolgversprechend und hat schon vielen Tierbesitzern ihr geliebtes Tier zurückgebracht.